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01.04.2023

Mehr Lebensqualität und ein Beitrag zum Klimaschutz: Petra Herzog gab Tipps zur Gebäudedämmung

 

Energiekrise, massive Verteuerung von Brennstoffen, Klimawandel durch Umweltverschmutzung. Alles Themen, die auch darüber nachdenken lassen, wie enorme Kostenersparnisse daheim möglich sind, die dann auch noch der Umwelt guttun. Hilfreich kann da das Dämmen sein. Dazu gab die Gebäudeenergie-Beraterin Petra Herzog bei einem Vortrag im Pfarrsaal St. Augustin, Ingolstadt, aufschlussreiche Tipps.

Dämmstoffe, so machte sie deutlich, können bei einer Dichte von zwei Zentimetern etwa so viel an Wärmeschutz leisten wie eine 1, 05 Meter breite Betonplatte. Als Dämmstoffe bieten sich vor allem Glas- oder Steinwolle und Styropor an. Erstere dämmt intensiver, während letzteres sich vor allem für große Flächen eignet. Um Feuchtigkeit in den Wänden zu vermeiden, sollte die Dämmung möglichst weit außen eingebaut werden. Denn Wasserdampf kondensiert bei Kälte, wird also flüssig – und genau das geschieht, wenn er sich in Wänden befindet, die nach außen hin gerade im Winter immer kälter werden. Darum muss am äußeren Ende der Wand die Dämmung angebracht werden.

Wichtig für eine gute Dämmung sind auch gute Fenster, die eine Wärmeschutzverglasung haben. Ältere Doppelfenster, die vor 1994 gebaut wurden, haben nur eine Aluminium-Kante zwischen den Fenstern, die kaum dämmt. Ob ein Fenster mit einer Wärmeschutzverglasung ausgestattet ist, lässt sich mit einem Test mittels der Handytaschenlampe feststellen. Bei einer Wärmeschutzverglasung spiegelt sich das Licht der Taschenlampe farbig und nicht weiß.

Herzog warnte allerdings davor, allein die Fenster zu sanieren und die Wände nicht zu berücksichtigen, weil es dann vermehrt zu Kondenswasser in den Wänden kommen kann. Eine solche separate Fensterdämmung sei auch, anders als die Dämmung zu einem dem Klimaschutz entsprechenden Effizienzhaus, nicht förderungswürdig.

Ein weiterer Grund für Energieverschwendung sind auch Wärmebrücken, die unnötig viel Energie aufnehmen. Gerade an Häuser aus der Zeit vor den 1970er-Jahren sind oft Balkone aus Betonblöcken gebaut worden, die sehr viel Energie speichern, die dann in der Wohnung fehlen. Durch schwierige Umbauarbeiten ist hier eine Dämmung möglich; einfacher wäre es, den Balkon einfach abzureißen, was aber aus bautechnischen Gründen oft nicht möglich ist.

Eine umfassende Dämmung, die einerseits dem Wohlbefinden, aber auch dem Klimaschutz dient und Energieeinsparungen bis zu 80 Prozent möglich macht, ist allerdings recht kostenintensiv. Gerade bei älteren Häusern ist eine umfassende Gebäudesanierung nötig, die dann auch schon einmal 100.000 bis 200.000 Euro kosten kann – ein Richtwert sind 1.000 EUR pro Quadratmeter. Doch Petra Herzog konnte auch ein Stück Entwarnung geben: Solche Projekte sind förderungswürdig, weil sie dem Klimaschutz dienen. So können günstige Kredite bis zu 150.000 EUR gewährt werden inklusive Tilgungszuschuss. Der Verbraucher kann durch die Förderung letztlich von fünf bis 45 Prozent einsparen, die er nicht zurückzahlen muss.

Entscheidend ist dabei die Bereitschaft, das Haus zu einem Effizienzhaus sanieren zu lassen, das dann wirklich dem Klimaschutz dient. Zu bedenken ist auch, dass eine Dämmung rund 40 bis 50 Jahre lang hält und eine Heizung 25 Jahre.

Wer über eine Dämmung seines Hauses nachdenkt, kann sich allerdings auch erst einmal – gratis – in einer Beratungsstelle beraten lassen. Eine solche Beratung bietet der VerbraucherService Bayern zusammen mit der Stadt Ingolstadt in seiner Beratungsstelle in der Kupferstraße 24, 85049 Ingolstadt an. Eine Terminvereinbarung ist unter der Rufnummer 0841/951 599 90 nötig.

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Text und Bilder: © Raymund Fobes