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20.03.2024

50 Jahre Katholische Erwachsenenbildung Ingolstadt – Jubiläum in Herz Jesu gefeiert

50 Jahre Katholische Erwachsenenbildung Ingolstadt. Dieses Jubiläum wurde gebührend gefeiert im Pfarrsaal von Herz Jesu mit Ehrengästen und vielen anderen, die sich ehrenamtlich engagieren. Durch das Programm führte Christian Bäuml, erster Vorsitzender der KEB.

Grußworte sprachen für die Stadt Ingolstadt Kulturreferent Gabriel Engert und für das Bistum Eichstätt Markus Moder, Leiter der Abteilung Schule und Bildung. Bertram Blum, der langjährige Verantwortliche der Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt, blickte auf die Vorgeschichte und Anfänge zurück. Er erinnerte an eine Diözesansynode bereits im Jahr 1952, also noch vor dem zweiten Vatikanischen Konzil, wo bereits im Bistum Eichstätt die Laien eingebunden wurden. Sie seien nicht als Objekte der Seelsorge, sondern als Subjekte verstanden worden. Dazu habe auch die Gemeinsame Synode der deutschen Bistümer von 1972 bis 1975 beigetragen. Aus dieser Haltung habe sich dann auch die Katholische Erwachsenenbildung als Institution in der Kirche entwickeln können, wenngleich ihr Start nicht so ganz einfach war. Es gab auch Stimmen, keine eigene Bildungsarbeit aufzubauen, sondern sie in die bestehenden Angebote wie die Volkshochschule zu integrieren.

Für die Gegenwart zeigte Blum auf, dass die Erwachsenenbildung wie auch der gesamte pastorale Bereich die Möglichkeit sei, mit den Menschen in einen Dialog zu kommen, beklagte aber, dass es seitens des Bistums hier kaum finanzielle Unterstützung gebe, während andererseits die Verwaltung immer mehr aufgebläht werde.

Den Festvortrag zum Jubiläum hielt der Franziskaner P. Christoph Kreitmeir, Seelsorger am Klinikum Ingolstadt und zudem Sohn von Hermann Josef Kreitmeir, der auch maßgeblich am Aufbau der Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt beteiligt war. Christoph Kreitmeir, der selbst immer gern gesehener Referent bei der KEB Ingolstadt ist, ermutigte zu Hoffnung und Zuversicht in einer Zeit, in der viele Dinge besorgniserregend sind. Und hoffen bedeute Zukunft positiv zu gestalten, Geburtshelfer zu werden für Dinge, die noch nicht geboren sind – also sich auf den Weg zu machen. Und dafür brauche es Bildung in einem dreifachen Sinn: als Geistes-, Herzens- und Charakterbildung. Es gehe darum, gut und böse zu unterscheiden und Empathie und Solidarität zu entwickeln. Gerade auch für Demokratie sei Bildung notwendig, denn Diktatoren brauchen Menschen ohne Bildung.

Im Zeitalter der pluralen Meinungen sei gerade auch das Zeugnis der Religion von großer Bedeutung, gerade auch weil sie zeige, was Werte und Ethik ausmache. Allerdings brauche es heute Mut zum Bekenntnis in einer Zeit, wo die Kirche auf „der Todesliste“ stehe. Und da gelte es auch, Angst zu überwinden.

Von gegenseitiger Ermutigung getragen war auch diese Jubiläumsfeier, bei der es auch viele Möglichkeiten gab, miteinander ins Gespräch zu kommen und so – eben mit Mut – in die Zukunft zu schauen.

Text und Bilder © Raymund Fobes