Zehenanalyse mit Maria Süß: Von den Zehen zu unserer Seele

Es mag überraschend klingen, aber tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen unseren Zehen und unserem Seelenleben. Das wussten schon die alten Chinesen und die Fußpflegerin und Podologin Maria Süß hat diese Weisheiten aufgegriffen. Im Pfarrstadel von St. Salvator Unsernherrn führte sie die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem KEB-Vortrag zur Zehenanalyse hin.

So war zu erfahren, dass die Zehen des rechten Fußes für die rationelle, berufliche, auch männliche Welt stehen, die des linken Fußes für das Emotionale Weibliche.  Die große Zehe an beiden Füßen heißt Kommunikationszehe, wer einen recht großen Kommunikationszeh rechts hat, der redet gern und laut.  Bildet sich allerdings hier ein schmerzhafter Hallux valgus, also verkrümmt sich der große Zeh nach innen, so ist das ein Zeichen dafür, dass der Betreffende nicht „Nein“ sagen kann, also es allen recht machen will. Ein solcher Mensch verbiegt sich und merkt gleichzeitig am schmerzenden Zeh, dass ihm das nicht gut tut. Hier, so Maria Süß, hilft eine Operation nicht weiter, vielmehr gilt es, einen Ausweg aus dieser Unzufriedenheit zu finden. Ein Hallux an der linken Kommunikationszehe deutet auf ein Helfersyndrom, also einem übermäßigen Mitgefühl, das dazu führt, zu wenig an sich selbst zu denken. Menschen mit dem Hallux am linken großen Zeh sollten es tunlichst vermeiden, einen helfenden Beruf zu ergreifen.

Kleinkinder mit großen Kommunikationszehen, so riet Maria Süß, solle man möglichst nicht beruhigen, wenn sie viel schreien Denn dieses Lautsein gehört zu ihrem Charakter, wird das gebremst, so verliert das Kind die Kommunikationsfähigkeit. Zeigt bei einem Kind der Kommunikationszeh nach oben, so hat es viel Phantasie. Wenn der Tatkraftzeh, der dritte Zeh am  rechten Fuß, beim Kind besonders gut ausgebildet ist, so braucht es viel Bewegung. Oft erscheint es hyperaktiv, es sollte aber nicht in seinem Bewegungsdrang gebremst werden.

Besonders lenkte Maria Süß auch den Blick auf den kleinen Zeh am rechten Fuß. Wenn dieser Seelenzeh verkümmert ist und nur einen unscheinbaren oder gar keinen Nagel hat, so kann das die Ursache für Ängste sein, die der Betreffende nicht in den Griff bekommt. Hier kann ein künstlicher Zehennagel helfen – er kann hilfreich sein, muss es aber nicht. Empfehlenswert sei allerdings auch eine Massage an dem Seelenzeh.

Auch auf Druckstellen und Hühneraugen lenkte die Referentin den Blick. Wer zu solchen Symptomen neigt, sollte ich fragen, ob er nicht Probleme mit sich allein bewältigen und nicht mit anderen darüber sprechen möchte.

Grundsätzlich gab Maria Süß die Empfehlung, viel barfuß oder auf Socken zu gehen. Schuhe könnten wir Käfige sein. Deutlich abgeraten hat sie indessen von Operationen an den Zehen, außer wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt. Doch habe sie noch niemand kennengelernt, der nach einer solchen Operation glücklicher geworden sei.

Text und Bilder: © Raymund Fobes