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09.03.2024

Mit 112 in sicheren Händen – Besuch der Integrierten Leitstelle Ingolstadt

Die Rufnummer 112 ist die zentrale Hilfe in Notlagen, wo es um Leib und Leben geht. Oftmals ist schnelle Reaktion notwendig, und die gewährleistet in Ingolstadt und in der Region die Integrierte Leitstelle. Die KEB Ingolstadt hatte zu einer Besichtigung dieser  Leitstelle am Rand der Innenstadt eingeladen.

Wenn die 112 gewählt ist, muss es sehr schnell und präzise zugehen. Dazu ist eine zentrale Bündelung unerlässlich Hier in Ingolstadt kommt alles zusammen, was aus der Stadt Ingolstadt sowie den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen ankommt. Dann erkundigen sich die gewissenhaften und perfekt geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Telefon nach den vier W‘s: Was ist wo geschehen, wie viele sind betroffen, wer ruft an – und das fünfte W ist eine Aufforderung der Zentralstelle: „Warten Sie bitte – möglicherweise gibt es noch Rückfragen!“

Und dann beginnt an der Leitstelle ein genau koordinierter Prozess der Hilfe. Per GPS wird der nächste Rettungswagen angefunkt, das nächste Feuerwehrauto. Die Ortung einer Unfallstelle ist ebenfalls leicht, da beim Notruf sogleich die Ortung des Handys in Kraft gesetzt wird, auf der Schnelle kann so geholfen werden. Seit dem 11. 2. 2008 (die Parallelen zur Notrufnummer 112 sind unverkennbar) ist die Integrierte Leitstelle die Zentrale für die Notrufe. Rund 700 Anrufe kommen täglich an, bei 400 kommt es zu einem Einsatz.

Hilfreich ist für ein effizientes Arbeiten heute gerade auch die Digitalisierung, berichtete Jürgen Lang, der die Gruppe durch die Leitstelle führte; diese hat allerdings auch ihre Tücken. So löst etwa eine Smartwatch, die einem Maurer vom hohen Gerüst fällt, einen Einsatzbefehl aus, und dann kann es schon mal dazu kommen, dass die Rettung sich umsonst auf den Weg macht. Andererseits berichtete Lang auch davon, wie das ECall, das automatische Notrufsystem an einem Auto, Leben retten konnte. So kam eine ECall-Warnung an, die auf einen Unfall im Wald unweit des Tauberfelder Grundes, auf der Straße zwischen Ingolstadt und Eichstätt, verwies. Das Auto wurde mitten unter Bäumen gefunden, in einen dieser Bäume verkeilt. Ohne die ECall-Warnung wäre wahrscheinlich jede Hilfe zu spät gekommen. Wie sieht es beim Ausfall der Stromversorgung oder des Telekommunikationsnetzes aus, wollte ein besorgter Teilnehmer bei der Führung wissen. Lang konnte ihn beruhigen: Hier sei man gerüstet, und es gebe Wege, dass der Rettungsruf trotzdem ankommt.

Zum Schluss gab Jügen Lang aber noch einen wichtigen Tipp: einen Aufkleber mit der Nummer 112 auf dem heimischen Telefon befestigen. „Wenn man nach einem Unfall in Panik ist, fällt einem diese wichtige Nummer oft nicht ein“, machte er deutlich.

Raymund Fobes