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26.10.2023

Keine Chance für Trickbetrüger: Tipps von Kriminalhauptkommissar Rainer Öxler in St. Canisius

Sie rufen überraschend an, verbreiten Angst und Schrecken, und wer nicht darauf vorbereitet ist, fällt schnell auf sie herein und verliert Geld, Schmuck und andere Besitztümer. Trickbetrüger am Telefon werden immer dreister und lassen sich immer Neues einfallen. Gerade die Generation 60 plus ist besonders betroffen. Um so wichtiger ist eine umfassende Aufklärung, die auf dem neuesten Stand ist, und hierzu gab Kriminalhauptkommissar Rainer Öxler auf Einladung der KAB Ringsee und der KEB im Pfarrheim von St. Canisius wertvolle Tipps.

Da gibt es Kriminelle, die sich als Polizeibeamte ausgeben und behaupten, im Anwesen einer angerufenen Person stehe ein Einbruch unmittelbar bevor. Der Polizei sollen nun zum Schutz alle Wertsachen ausgehändigt werden, sodass die vermeintlichen Einbrecher eine leere Wohnung vorfinden. Wer diesen falschen Polizisten etwas aushändigt, sieht allerdings seine Wertsachen nie wieder. Öxlers Rat: Wer einen solchen Anruf bekommt, soll direkt die richtige Polizei über 110 anrufen, sodass der Schwindel gleich auffällt. Übrigens sind die Telefonnummern, die auf dem Display des Angerufenen erscheinen, grundsätzlich gefälscht. Und von einem Fake kann man in jeden Fall ausgehen, wenn die 110 zu sehen ist.

Neben den falschen Polizisten gibt es auch immer wieder unseriöse Gewinnspiele, wo etwa ein Auto versprochen wird, das allerdings noch im Ausland abgeholt werden muss, weshalb Gebühren anfallen, die immer höher werden. Auch wer hier zahlt, hat bereits verloren, denn diese vermeintlichen Gewinne gibt es gar nicht.

Schon seit langem ist der Enkeltrick bekannt, wo ein Betrüger sich geschickt als Enkelin oder Enkel ausgibt – etwa, indem er durch ein geschicktes „Hallo Oma“ durch die Antwort „Bist Du’s (und Namensnennung)?“ den Namen entlockt – und dann um Geld bittet, das einer angeblichen Vertrauensperson ausgehändigt werden soll. Hier macht es Sinn, zunächst einmal nach persönlichen Dingen nachzufragen, die ein Fremder nicht kennen kann. Zumeist wird dann wieder aufgelegt. Es besteht allerdings die Gefahr, dass durch die Methoden der „Künstlichen Intelligenz“ tatsächlich eine echte Stimme nachgemacht werden kann. In jedem Fall sollte der echte Verwandte angerufen werden, und es ist auch ratsam, hier wiederum die Polizei einzuschalten. Solche Anrufe können auch als Schockanrufe daherkommen, wo ein angeblicher Verwandter verzweifelt anruft, dass er dringend Geld brauche, weil ihm sonst Schlimmes droht. Auch hier gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, durch Nachfragen klar zu stellen, ob dieser Verwandte wirklich echt ist, und die Polizei zu informieren.

Zunehmend kommt es gegenwärtig auch zu Enkel (oder Verwandten)trick-Betrügereien über Messengerdienste. Sie fangen meisten ganz harmlos mit einer Nachricht an wie „Hallo Mama, ich hab‘ eine neue Telefonnummer. Bitte speichere diese.“ Dann kommen bald Forderungen nach Geldübergaben nach dem Motto: „Ich komm wegen des Umzugs gerade nicht an mein Konto. Bitte hilf mir doch weiter.“

Eine weitere betrügerische Masche ist das Love-Scamming, wo Menschen zu Opfern werden, die meistens über Internet-Portale eine neue Partnerschaft suchen. Da taucht dann ein potentieller Partner auf, kommuniziert sehr charmant über Internet und Telefon und bittet irgendwann einmal um Geld. Zu Gesicht bekommt ihn das Opfer allerdings nie, denn auch hier stecken Betrüger dahinter. Wer sich darauf einlässt, verliert oft nicht nur das Geld, sondern kann auch in kriminelle Geldgeschäfte hineingezogen werden.

Zudem warnte Öxler vor vermeintlichen Handwerkern oder anderen, die an der Haustür Hilfe anbieten, allein unter dem Vorwand ins Haus zu kommen und die Bewohner zu bestehlen. Auch hier ist höchste Vorsicht angebracht. Unbekannte sollte man nie in die Wohnung lassen.

Und last but not least ging es um den Taschendiebstahl im Supermarkt. Taschendiebe arbeiten in Sekundenschnelle, deshalb sollte man nie Wertgegenstände im Einkaufswagen oder in Außentaschen von Jacken und Hosen deponieren.

Text und Bilder: © Raymund Fobes