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27.09.2023

Bei bitterarmen und dankbaren Menschen – Vortragsabend über die Burundireise der Pfarrei Herz Jesu Ingolstadt

Im Juli dieses Jahres reiste eine kleine Gruppe aus der Ingolstädter Pfarrgemeinde Herz Jesu mit ihrem Pfarrer Klaus Meyer nach Burundi. Von ihren Erlebnissen erzählte der Herz-Jesu-Pfarrer bei einem Vortrag im voll besetzten Pfarrheim.

Gemeinsam mit Pfarrer Meyer reisten Sonja Sieblitz, Wolfgang Meyer und Traudl Legl nach Afrika. Die Reisegruppe war in Gitega bei den „Missionarinnen des Erlösers“, einem aus Italien stammender Schwesternorden, untergebracht. Hier können Kinder, denen ein Schulbesuch nicht möglich ist, Nähen und Bügeln lernen – aufgrund der fehlenden Elektrizität mit Kohlebügeleisen.

Tatsächlich gehört Burundi zu den ärmsten Ländern weltweit. Nur ein Bruchteil der Haushalte wird mit elektrischem Strom versorgt, genauso ist es mit fließendem Wasser. Denn Wasserleitungen zu bauen ist nicht unbedingt effektiv – oft genug werden errichtete Leitungen gestohlen.

Überhaupt ist das Land immer noch geprägt vom Konflikt zwischen den Völkergruppen der Tutsi und Hutu. Immer noch kommt es vor, dass nach dem Tod eines Menschen zwei dafür büßen müssen – obwohl die Mehrzahl der Menschen hier Christen sind und auch zur Beichte gehen.

Beeindruckend fand Pfarrer Meyer die liturgischen Feiern im Land. Sehr viel Lobpreis und folkloristische Tänze gehören dazu. „Da ist man dann richtig mit dabei“, sagt der Herz-Jesu-Pfarrer. Mitgefeiert hat die Gruppe unter anderem bei zwei Diakonen- und Priesterweihen von jeweils einer großen Zahl angehender Diakone und Priester. Gespendet hat das Sakrament Erzbischof Bonaventure Nahimana von Gitega. Da er wegen der noch nicht stattgefundenen Neubesetzung des Bischofsstuhls auch noch für sein früheres Bistum Rutana zuständig ist, fanden zwei Feiern statt, eine in Yoba im Erzbistum Gitega und eine in Rutana.

Gitega ist die Partnerdiözese von Eichstätt. Bereits seit 1975 bestehen die Kontakte zwischen Burundi und dem Bistum Eichstätt, später konzentrierte sich die Zusammenarbeit besonders auf das Erzbistum Gitega. Die Pfarrei Herz Jesu hat mit der Pfarrgemeinde Yoba – dort wo eine der Priesterweihen stattfand – eine Partnerpfarrei in Burundi.

In Yoba verteilte die Ingolstädter Gruppe Geschenke, so zur großen Freude der Pfarrgemeinde auch Fußbälle, denn die burundischen Fußbälle werden aus Bananenblätter gefertigt und haben demzufolge keine lange Lebensdauer.

Auch ein Besuch in der Kirche von Bugendana stand auf dem Programm. An ihrem Bau hatte sich die Diözese Eichstätt tatkräftig beteiligt. Und die Reisegruppe brachte auch ein Geschenk des Bistums mit: neue Messgewänder.

Für die Gruppe aus Ingolstadt war der Besuch in Burundi sehr bereichernd. Vor allem die Feststellung, dass die Menschen dort trotz ihrer Armut zufrieden und offen für andere sind – und für die kleinen Geschenke aus Deutschland eine ganz große Dankbarkeit zeigen.

Text und Bild: © Raymund Fobes

Bilder von der Reise auf der Website der Pfarrei Herz Jesu