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17.05.2017

Wege zum Glück mit P. Christoph Kreitmeir

„Wenn du an deinen Schwächen arbeitest, wirst du allenfalls mittelmäßig – wenn du aber deine Stärken ausbaust, dann wirst du einzigartig.“ Diese Empfehlung gab P. Christoph Kreitmeir bei seinem Vortrag im Ingolstädter Canisiuskonvikt zum Thema „Lebenshilfe, Lebenspläne“.

Grundsätzlich ging es auch um die Frage: „Wie kann ich glücklich werden?“, und der Referent stellte zunächst schon einmal klar: „Nicht dadurch, dass ich das Glück anstrebe“, denn Glück stellt sich als Effekt ein. Außerdem warnte Kreitmeir vor Glücksratgebern, denn da reden die Autoren davon, wie sie selbst Glück gefunden haben. Das bringe aber den Lesern gar nichts, weil jeder sein eigenes Glück finden muss. Aus diesem Grund warnte der Referent auch ausdrücklich davor, sich mit anderen zu vergleichen. Das sei der entscheidende Stolperstein auf dem Weg zum Glück. Tatsächlich habe eben jeder seine Stärken und seine Schwäche, und so müsse man individuell an sich arbeiten, um sein Glück zu finden und dabei nicht auf den anderen schielen. Aus dem Grund seien auch Neid und Eifersucht Gifte, die von innen her wirken, um im Unglücklichsein zu verharren. Gegengifte gegen den Neid seien Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und Selbstliebe, die aber nicht mit Egoismus zu verwechseln ist – denn, so P. Christoph Kreitmeir: „Anderen helfen macht noch mehr glücklich.“

Eine weitere Empfehlung des Referenten war, sich bewusst zu sein, dass Glück nicht mit Erfolg gleichzusetzen ist. Es gibt  erfolgreiche Menschen, die unglücklich sind – aber ebenso offenbar erfolglose Menschen, die glücklich sind. Viel wichtiger, um glücklich zu werden, ist es, sich dem jeweiligen Umstand, in dem wir leben, anzupassen – etwa einer Krankheitssituation.

Weitere Tipps waren: Suchen Sie sich einen stabilen Freundeskreis, erinnern Sie sich an schöne Situationen in Ihren Leben, strukturieren Sie Ihre Zeit, so dass sie das Gefühl haben können, nicht gelebt zu werden, sondern selbst zu leben. Und schließlich: Bewegen Sie sich und gönnen Sie sich genügend Schlaf.

Auch der Glauben an Gott könne, so machte Kreitmeir last but not least deutlich, sei eine große Hilfe, um im Leben Erfüllung zu finden. Er erinnerte an die heilige Anna Schäffer, die nach einem Unfall mit kochendem Wasser jahrzehntelang entsetzliche Schmerzen ohne Aussicht auf Heilung litt, und trotzzdem nicht verzweifelte, weil sie eine ganz tiefe Beziehung zu Gott lebte.

Im Vortrag brachte der Referent auch viel an eigenen Erfahrungen ein. P. Christoph Kreitmeir ist derzeit in einer Umbruchssituation. Nach 33 Jahren Klosterleben bei den Franziskanern befindet er sich jetzt in einer Auszeit und wird ab demnächst Seelsorger im Klinikum Ingolstadt sein.

Text und Bilder: © Raymund Fobes